Peruanischer Amazonas - Im Rahmen der Überwachung ihres Territoriums kämpft das Volk der Wampis gegen illegale Goldsucher. Dabei sind sie mit zahlreichen Zwischenfällen und Korruption konfrontiert.
Trotz der Herausforderungen setzen die Wampi-Aufseher ihre Mission unermüdlich fort. Ausgestattet mit Smartphones, GPS und Drohnen fahren sie in Einbäumen zu den Abbaugebieten, um illegale Aktivitäten zu dokumentieren. Einer ihrer Interventionen im vergangenen April brachte das Ausmass der Korruption ans Licht. Sie fingen ein Boot ab, in dem sich zwei Polizisten befanden, die Komplizen von fünf Goldsucher waren, sowie Material, das für den Bergbau bestimmt war. Die festgenommenen Personen wurden den peruanischen Behörden übergeben, was Schlagzeilen machte. Dank dieser Aktionen wurden mehrere Abbaustätten geschlossen.
Der Kampf der Wampis gegen die Goldsucher gleicht einem Kampf zwischen David gegen Goliath. Die weltweite Nachfrage nach Gold nährt dieses Übel, während die Verantwortlichen dieser illegalen Aktivitäten, die oft von hochrangigen Mittelsmännern geschützt werden, die Bestrafung entkommen. Darüber hinaus fehlt es den Wampis an Ressourcen, um ihr riesiges Gebiet von 1,3 Millionen Hektar zu überwachen - eine Regenwaldfläche, die einem Viertel der Schweiz entspricht.
Selbst innerhalb der Gemeinschaften führt das Gold zu Spannungen. Einige Bewohner sind versucht, in den illegalen Goldabbau einzusteigen, um Geld zu verdienen. Im vergangenen Herbst wurde eine Abstimmung durchgeführt, um die Frage zu entscheiden.
Die Anführer der Gemeinschaften sprachen sich entschieden gegen eine Fortsetzung des Bergbaus aus. Seitdem wird der Kampf gegen den illegalen Goldabbau verschärft. Zweiundzwanzig Wampi-Gemeinschaften schlossen sich zusammen, um die Autonome Territorialregierung der Wampi-Nation zu bilden. Diese koordiniert die Bemühungen zur Überwachung und zum Schutz des Territoriums. Parallel dazu haben sich alternative Lösungen für die wirtschaftlichen Bedürfnisse herausgebildet. Eine landwirtschaftliche Genossenschaft wurde gegründet, um Kakao zu verkaufen und somit eine nachhaltige Einkommensquelle zu bietet.
Die Wampi-Gemeinschaften sind besonders anfällig für die Folgen des illegalen Goldabbaus. Sie leiden unter dem Mangel an grundlegender Infrastruktur und haben keinen Zugang zu Trinkwasser oder Gesundheitsdiensten. Quecksilber, das zur Trennung von Gold aus Sedimenten verwendet wird, verschmutzt die Wasserläufe, bedroht direkt die Gesundheit der Bewohner und stört das ökologische Gleichgewicht.
Die Unterstützung von Nouvelle Planète
Zwischen 2016 und 2022 unterstützte Nouvelle Planète die Ausbildung und Ausrüstung dieser Aufseher. Ihre Arbeit ist zwar ehrenamtlich, bleibt aber entscheidend; nicht nur um die Lebensweise der Bevölkerung zu erhalten, sondern auch um einzigartige Ökosysteme zu bewahren, die für die Zukunft unseres Planeten von entscheidender Bedeutung sind.
Aurélien Stoll
Übersetzt von Britta Buxmann