Vietnam - Unsere Interventionen unterstützen ethnische Minderheiten, die sich unter anderem in der Zentralregion des Landes befinden, einem Gebiet mit hoher Emigrationsrate.
Vietnamesen gehören neben Afghanen, Iranern und Syrern zu den Hauptnationalitäten von MigrantInnen, die illegal in das Vereinigte Königreich einreisen. Doch warum verlassen sie ihr Land, das sich ihn einem wirtschaftlichen Boom befindet? Die Sendung Tout un monde der RTS liefert einige Antworten.
«Die vietnamesische Migration ist, bis auf wenige Ausnahmen, keine Flucht vor politischer Unterdrückung», erklärt Benoît de Tréglodé, Vietnam-Experte und Forschungsdirektor am Institut de Recherche Stratégique de l’Ecole Militaire in Paris. «Diese Reise nach Europa ist teuer. So sind es vor allem die Bewohner ländlicher Regionen, aus vernachlässigten Gebieten, die auswandern Sie stehen ausserhalb der grossen wirtschaftlichen Investitionen im Land», fügt er hinzu.
Wirtschaftswachstum für die Eliten
Innerhalb von 35 Jahren hat sich das Bruttoinlandsprodukt Vietnams verzehnfacht. Lan Anh Hoang, Vietnamesin und Professorin für Entwicklungsstudien an der Universität Melbourne, erklärt, wie die Eliten des Landes dieses Wirtschaftswachstum in ihren Händen konzentriert haben, vor allem in den städtischen Regionen.
Trotz des Wirtschaftsbooms gab es in einigen Regionen, vor allem in Zentralvietnam, nur sehr geringe Veränderungen. « Dort ist es schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden. Und selbst wenn man eine findet, reicht der Lohn nicht aus, um davon zu leben. Die wirtschaftliche Öffnung des Landes hat bei einem Teil der Bevölkerung ein Gefühl der Frustration ausgelöst, da sie sich nicht in der Lage sehen, an diesem vietnamesischen Traum teilzuhaben. Zudem wurde der Export von Arbeitskräften vom Staat weitgehend als Strategie zur Armutsbekämpfung genutzt », erklärt Lan Anh Hoang.
Ethnische Minderheiten, die Benachteiligten
Die staatlichen Investitionen konzentrieren sich auf die Städte und die Küstenregionen, während die von ethnischen Minderheiten bewohnten Regionen vernachlässigt werden. Dort konzentriert Nouvelle Planète seit 1988 seine Arbeit. Der Bedarf ist gross, nicht nur um den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern, sondern auch, um ihnen neue Hoffnung zu geben.
Philippe Randin
Übersetzt von Sarah Reinhard